Dorper

Das Dorperschaf(Dorper) ist eine aus Südafrika stammende Schafrasse, die in den 1930er Jahren aus dem Dorset Horn und dem Blackhead Persian (siehe Somaliaschaf) gezüchtet wurde.

Seinen Namen erhielt das Dorperschaf aus den Anfangsbuchstaben der beiden Ausgangsrassen (Dorset Horn und Blackhead Persian). Ziel war es, eine besser an das aride Klima der Region angepasste Rasse zu züchten. Es ist ein schnell wachsendes, Fleisch produzierendes, anspruchsloses Schaf.

Dorper - BockDas Dorperschaf entstand in Südafrika vor etwa 60 Jahren aus einer Kombinationskreuzung der englischen Fleischrasse DORSET HORN und dem in Afrika beheimateten PERSIAN BLACKHEAD (Somali-Schaf). Mit dieser Kreuzung wurde bezweckt, die guten Wachstums- und Schlachtkörpereigenschaften der englischen Leistungsrasse mit der Anspruchslosigkeit und Hitzetoleranz der Steppenschafe zu kombinieren.

Dorperschafe sind weiß mit schwarzem Kopf; sie sind mittelgroß mit langem, breiten und tiefen Rumpf und ausgeprägter Rücken- und Keulenausbildung.

Dorper Widder erreichen im Alter von 1 Jahr ein Gewicht von 80-90 kg; ausgewachsen werden sie 120-130 kg schwer.
Dorper Auen werden durchschnittlich 80-100 kg schwer. Es gibt extrem kurzwollige und relativ langwollige Haartypen. Zu Beginn der warmen Jahreszeit werfen die Tiere ihr mischwolliges (Wolle-Haare) Vlies ab; damit entfällt die Notwendigkeit der jährlichen Schur.

In Folge der geringen ausgeprägten Saisonalität, können die Auen bis zu 2 mal im Jahr lammen, bei der durchschnittlichen Wurfgröße von 1,5. Drei Lammzyklen in 2 Jahren können erreicht werden.
Dorper Auen besitzen einen ausgeprägten Mutterinstinkt und die Lämmer sind gut proportioniert, sodaß es bei der Geburt wenig Probleme gibt und die Lämmer sehr bald aktiv sind.

Rassebeschreibung

Die Dorper entwickelten sich schnell und beweisen, dass sie unter verschiedensten Produktionsbedingungen sehr gute Leistungen erbringen. Heute sind die Dorper nach dem Merino die zweithäufigst verbreitete Schafrasse in Südafrika. Dorper sind sehr schnell als sehr gutes Fleischschaf erkannt worden und nicht nur in Südafrika bekannt, sondern auch im Mittleren Osten, China, Amerika, Kanada, Brasilien, Australien und Neuseeland weit verbreitet. Dorper werden in Gebieten mit wenig Niederschlägen gehalten, oder in Gegenden, wo extensive Fütterung vorherrscht.

Eigenschaften der Dorper

Reproduktionsrate

Das Dorperschaf hat eine hohe Reproduktionsrate, was eine sehr wichtige wirtschaftliche Eigenschaft dieser Rasse darstellt. Diese hohe Reproduktionsrate wird durch folgende Eigenschaften der Dorper begünstigt: Dorper haben eine lange Zuchtsaison, die saisonal nicht begrenzt ist. Es ist also das ganze Jahr möglich Schlachtlämmer zu produzieren und abzusetzen.

Die Auen sind sehr fruchtbar. Der Prozentuale Anteil der Mutterschafe, die während der Paarungssaison trächtig werden ist hoch. Dies erhöht durch die Anzahl produzierter Lämmer das Selektionspotential und den Verkauf der abgesetzten Schlachtlämmer.

Die Intervalle zwischen zwei Ablammungen betragen unter guten Bedingungen und gutem Management 8 Monate. Es kann somit mit drei Ablammungen in zwei Jahren gerechnet werden. Mehrlingsgeburten sind weit verbreitet und bestätigen somit die hohe Fruchtbarkeit der Dorper. Unter optimalen Bedingungen rechnet man mit 2.25 Lämmern pro Mutterschaf und Jahr. In Herden mit Tieren verschiedenster Alterkategorien kann unter guten Bedingungen mit 1.5 Lämmer pro Ablammung gerechnet werden.

Unter hervorragenden Bedingungen sogar mit 1.8 Lämmern. Unter sehr extensiven Verhältnissen kann ein Lamm pro Aue erwartet werden. In einer Herde mit vielen Erstlingsauen, liegt die Zahl in der Region von 1.2, da im ersten Wurf meistens Einzellämmer geboren werden.

Fleischqualität

Das Fleisch von Dorperlämmern ist in Bezug auf Qualität und Fettanteil ausgezeichnet. Das Dorperschaf ist primär ein Fleischschaf, das durch folgende hervorragende Eigenschaften charakterisiert wird : Der Anteil Muskelfleisch am Schlachtkörper beträgt im Schnitt 64,7 %, der Fettanteil nur 21,8 %. Verglichen mit anderen Rassen ist der Muskelfleischanteil deutlich höher, und der Fettanteil wesentlich niedriger.

Anpassungsfähigkeit

Der Dorper ist an verschiedenste klimatische Bedingungen angepasst. Unterschiedliche Grasqualitäten beeinflussen seine hervorragenden Zuchteigenschaften kaum. Ursprünglich wurde die Rasse für die arriden Gebiete Südafrikas gezüchtet, aber sie verteilte sich rasch über die ganze Republik Südafrika und weltweit. Der Dorper entwickelt sich sehr gut unter verschiedensten Haltungs – und Fütterungsbedingungen.

Klassifizierung der Dorper für die Registrierung

1. Vollblut

Unter die Gruppe Vollblut fallen jene Schafe, deren Vorfahren alle aus der Südafrikanischen Zucht hervorgehen, und die nicht mit anderen Schafrassen eingekreuzt wurden. Sie gelten als VolIblut, oder 100% Dorper. Nur Vollblutwidder gepaart mit Vollblutauen können Vollblutlämmer als Nachkommen haben. Die Registriernummer solcher Vollbluttiere trägt das Präfix RF (Fullblood Ram) für die Widder und EF (Fullblood Ewe) für die Auen.

2. Reinrassige Tiere

Unter reinrassigen Tieren versteht man: Widder, die andere Schafrassen in der Abstammung haben, aber dennoch mindestens 93% Dorper Blut aufweisen. Sie gelten als „reinrassige“ Tiere. Um den prozentualen Anteil von Dorperblut in der Nachzucht zu berechnen, wird aber mit 100% weitergerechnet. Die Registriernummer erhält das Präfix RP (Purebred Ram).

Der Exterieurbeurteilungsbogen beinhaltet folgende Punkte

1. Übereinstimmung (Wird durch das Symbol „B“ beschrieben)

Kopf

Stark und lang, mit grossen Augen, die weit geöffnet sind und harmonisch am Kopf platziert sind. Starke Nase, starke, gut geformte Maulpartie mit gut ausgebildetem Kiefer sind ideal. Um im Typ (T) die Maximalpunktzahl zu erreichen, muss die Kieferpartie perfekt sein. Zahnstellung wie auch Kieferstellung müssen einwandfrei sein. Tiere mit vorstehendem Unterkiefer werden nicht akzeptiert. Der Unterkiefer darf 3mm kürzer sein als der Oberkiefer. Der Sitz der Ohren muss mit den übrigen Kopfverhältnissen übereinstimmen. Eine ausgebildete Hornbasis oder kleine Hörner sind ideal, stark ausgeprägte Hörner sind unerwünscht, aber dennoch erlaubt. Im übrigen sollte der Kopf mit feiner schwarzer Wolle überzogen sein. Der Kopf sollte trocken sein und keine Fettansätze aufzeigen.

Vorderhand und Hals

Der Nacken sollte von mittlerer Länge sein und gut mit dem Kopf und Körper verbunden sein. Schultern sollten fest, breit und stark sein. Die Schultern müssen gut mit dem Vorderkörper verbunden sein. Die Brust sollte möglichst weit sein. Vorderbeine müssen stark, gerade und gut platziert sein. Die Fesseln müssen stark, und die Klauen nicht zu fest gespreizt sein. Tiere mit X-Beinen sowie auch Tiere mit zu weichen Fesseln müssen aus der Beschreibung ausgeschlossen werden und erhalten keine Auszeichnung.Tiere mit losen Schultern wie auch gebogenen Beinen und fehlerhaftem Gang müssen als fehlerhaft bezeichnet werden.

Mittelhand

Das Ideal ist ein langes Tier mit tiefer, gut gebogener Rippe. Der Rücken muss lange und ansonsten sollte die Mittelhand „fassförmig“ sein.

Hinterhand

Ein langer, weiter Hinterviertel ist ideal. Der innere und äussere Muskel müssen bei erwachsenen Tieren sehr ausgeprägt und vollfleischig sein. Hinterbeine müssen stark und gut platziert sein und starke Fesseln aufweisen. Tiere mit fehlerhaften Fesseln müssen aus der linearen Beschreibung ausgeschlossen werden und erhalten somit keine Auszeichnung. X- Beine sind auch hier nicht zugelassen.

Euter und Sexualorgane

Ein gut geformtes Euter und fehlerfreie äussere Sexualorgane sind wichtig für eine Aue. Der Hodensack des Widders sollte nicht zu lang sein, die Hoden sollten beide von gleicher Grösse und nicht zu klein sein. Widder, die fehlerhafte Hoden aufweisen sind aus der Beschreibung auszuschliessen.

Genereller Eindruck

Das Schaf sollte symmetrisch und gut proportioniert sein. Ruhiges Temperament und energische, aufmerksame Erscheinung sind ideal.

2. Grösse, Wuchs (Wird durch das Symbol „G“ beschrieben)

Ein Tier mit angepasstem Gewicht für das entsprechende Alter ist ideal. Ausgesprochen grosse, wie auch extrem kleine Tiere sind unerwünscht.

3. Fettverteilung (Wird durch das Symbol „D“ beschrieben)

Fett ist an jeder Körperstelle unerwünscht. Eine regelmässige, dünne Fettschicht verteilt über den ganzen Schlachtkörper sowie zwischen den Muskeln, ist ideal. Das Tier muss beim Verkauf stark und muskulös sein.

4. Farbe (Wird durch das Symbol „P“ beschrieben)

Ein weisses Schaf mit schwarzem Kopf und Hals ist ideal. Vereinzelte schwarze Flecken an Körper und Beinen sind erlaubt, aber ein ganzheitlich weisses, sowie ein vorwiegend schwarzes Schaf ist unerwünscht. Braune Haare, die die Augen umrahmen sowie eine Weissfärbung unter dem Schwanzansatz und weisse Klauen sind unerwünscht.

P5

Weisses Schaf mit ganz schwarzem Kopf oder mit ganz schwarzem Kopf und Hals.

Eine ununterbrochene (frei von weissen Flecken) Färbung auf dem Kopf und am Hals ist notwendig.

P4

Nicht vollständig schwarzer Kopf und Hals, lose weisse Flecken am Nals.
Weisser Fleck am Hinterkopf, der die Hornansätze in Richtung Nase nicht überschreitet.
Wenige kleine Flecken an der Unterlinie
Ein schwarzer Flecken unter dem Schwanzansatz, der einen Durchmesser von 10 cm nicht übertrifft.

P3

Schwarzfärbung zusammenhängend an Kopf, Hals bis unter die Knie der Vorderbeine. Lose Flecken an Vorderbeinen oberhalb der Knie, sowie am vorderen Viertel des Tieres. Lose Flecken an den Vorderbeinen unterhalb der Knie, sowie an der Unterlinie. Tiere, die im vorderen Viertel schwarz sind, sowie auch ununterbrochen schwarze Vorderbeine aufweisen. Wenige kleine, schwarze Flecken an der Unterlinie und auch auf dem übrigen Körper. Schwarze Flecken nur auf der Unterlinie, die einen Durchmesser von 10cm nicht übertreffen. Der Schwarze Fleck unter dem Schwanzansatz darf sich bis auf die Unterlinie ausdehnen, vorausgesetzt es befinden sich keine weiteren Flecken auf der Unterlinie. In diesem Fall darf der Fleck eine Grösse von 20 cm erreichen. Weisse Flecken in der Schwarzfärbung an Kopf und Hals. Die Augenpartie sollte aber auf beiden Seiten vollständig Schwarz und keine weissen Stellen aufweisen. Die Ohren sollten mindestens zu 50% schwarz sein. Um eine Punktierung P3 zu erreichen muss eine Mindestfärbung von 50% an den erwünschten Stellen, das heisst Kopf sowie Hals, vorhanden sein. Der Hodensack sollte zudem vollständig weiss sein. Keine Färbung ist bei den Dorpern ein Fehler. Solche Tiere erreichen nie P3. Jegliche Anzeichen brauner Färbung um Augen und Hals erlauben auch keine P3 Punktierung.

P2

Schwarz- und Weissfärbungen, die unter P3 und P4 nicht aufgeführt sind.

P1

Vollständig schwarzes oder weisses Schaf. Schafe die eine andere Farbe als schwarz und weiss, oder zu der Schwarz-­Weissfärbung noch eine andere Farbe aufweisen. Schafe mit einem oder zwei blauen Augen.

5. Behaarung (Wird durch das Symbol „H“ beschrieben)

Ideal ist eine kurze, locker und leichte Behaarung und leichte Wolle. Die Wolle sollte am Vorderviertel ausgeprägter vorhanden sein, die Unterlinie sollte frei von Wolle sein. Zu viel Wolle oder Haare sind unerwünscht, und ausschliesslich Wolle oder Haare sind ein Fehler. Mähnenansätze können vorkommen, sind aber ein Disqualifikationskriterium.

6. Typ (Wird durch das Symbol „T“ beschrieben)

Schwergewichtig werden bei diesem Punkt Übereinstimmung, Grösse und Fettverteilung als Gesamtheit bewertet. Farbe und Behaarung spielen hier eine sekundäre Rolle.